Offenes Vernetzungstreffen

Solidarität mit Geflüchteten und Kritik des Grenzregimes organisieren!
16.11.2023 um 19 Uhr im SpecOps (Aegidiimarkt 5, 48143 Münster)

Die diversen Asylrechtsverschärfungen auf EU-Ebene und in Deutschland, die fortnehmende Brutalisierung des EU-Grenzregimes und eine Politik der Abschottung, die weitere Normalisierung rassistischer Diskurse in breiten Teilen der politischen Landschaft, die geplante Intensivierung von Abschiebungen, sowie der Zuwachs extrem rechter Parteien und die Normalisierung von Regierungen unter deren Beteiligung machen es nötig, dass wir uns dagegen organisieren.

Wenn ihr auch Lust habt, mit uns zu denken, was getan werden kann und die Arbeit der nächsten Zeit zu diskutieren, kommt zu unserem offenen Vernetzungstreffen am 16.11. um 19 Uhr im SpecOps!
Das Treffen ist offen für Alle, die Lust haben aktiv zu werden, egal ob ihr schon organisiert seid oder nicht.

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28.10.2023 Rede auf „Solidarität mit Geflüchteten“ Demonstration

Am 28.10.2023 sind in Münster ca. 350 Menschen auf die Straße gegangen um gegen die aktuelle Politik im Bereich Flucht und Migration zu demonstrieren. Ein unakzeptabler Gesetzesvorschlage folgt dem nächsten. Untermauert mit rassistischen Aussagen und Narrativen durch Politiker*innen. Dazu die massive Kürzung von finanziellen Mitteln für verschiedene Bereiche der Beratung für Migrant*innen und Geflüchteten. Den Aufruf könnt ihr hier lesen.

Wir haben uns mit einem Redebeitrag beteiligt, den ihr hier nachlesen könnt:

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Festung Europa durchbrechen – Demo gegen die GEAS-Reform

Am kommenden Samstag, den 17.06., rufen die Seebrücke Münster, die Lokalgruppe Sea-Eye Münster, das Bündnis gegen Abschiebungen und die Aktion Bürger*innenasyl Münster zu einer Demonstration gegen die geplante Reform des europäischen Asylrechts auf. Start ist um 12 Uhr in der Windthorststraße am Hauptbahnhof Münster.

Aufruf:

Festung Europa durchbrechen – Demo gegen die GEAS-Reform

Die rassistische Reform des europäischen Asylsystems der EU ist ein Höhepunkt an Menschenverachtung. Der Rückfall selbst hinter die Standards der Menschenrechte und den Ansprüchen rechtsstaatlicher Absicherungen wird auf eine neue Stufe gehoben.

Infam präsentiert aber Annalena Baerbock die Einigung als Mittel, um die inhumanen Zustände an den Außengrenzen zu beheben.
Wahr ist aber das Gegenteil:
Die Reform verschlimmert die Lage an den Außengrenzen durch inhumane Grenzverfahren. Haftlager werden selbst für Kinder vorgesehen. Schutzsuchende werden, obwohl auf europäischem Boden, so behandelt, als wären sie nicht in die EU eingereist und damit von geltenden Rechten ausgeschlossen. Das heißt: Zum Raum der EU gehören nun ganz offen auch Räume des Ausnahmezustands nach einem rassistischen Kriterium.
Außerdem wird die Zeit für Grenzverfahren auf 12 Wochen verdreifacht. Sprich: Asylsuchende werden 3 bis 4 Monate in Camps hinter Stacheldraht gehalten. Unterstützung für Schutzsuchende wird dabei deutlich erschwert, falsche Ablehnungen ohne Möglichkeit eines Einspruchs sind vorprogrammiert.
Dabei bleibt es nicht: Asylanträge können auch direkt abgelehnt werden, wenn die Person über einen angeblich sicheren außereuropäischen „Drittstaat“ eingereist ist. Dabei werden die Kriterien, um die Sicherheit zu messen, massiv gesenkt. Die Regel werden „Flüchtlingsdeals“ mit Diktaturen sein. Der Kampf gegen Migrant*innen wird weiter externalisiert.

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PM: Bedingungen in der ZUE Münster spitzen sich zu

Pressemitteilung des Bündnisses gegen Abschiebungen vom 15.06.2022:

Lager schließen! Die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) Münster ist überbelegt und die Versorgung der Menschen gefährdet. Deshalb fordert das Bündnis gegen Abschiebungen Münster eine sofortige Schließung der ZUE Münster und eine Unterbringung aller Bewohner*innen in den Kommunen.

Nicht nur in der ZUE Rheine ist es in den letzten Monaten zu Missständen durch Überbelegung gekommen (die WDR Lokalzeit berichtete am 14.06.2022). Auch in der ZUE Münster hat sich die Wohnsituation unseren Informationen nach deutlich zugespitzt: bis zu 920 Personen waren zeitweise in der ZUE Münster untergebracht, obwohl die Einrichtung nur für 700 Menschen konzipiert ist. Offiziell wurde die Kapazität zwar auf 900 Pätze hochgesetzt, von einer Anpassung der Versorgungsstruktur oder gar Ausweitung von Angeboten, von der Ulrich Tückmantel von der Bezirksregierung Münster im Interview mit dem WDR berichtet, ist aber wenig zu spüren. Im Gegenteil – die Personalausstattung ist schlechter denn je. Viele Mitarbeiter*innen kündigen wegen der schlechten Arbeitsbedingungen und unzufriedenstellenden Zuständen in der ZUE.

Bereits zuvor war die Unterbringung in Mehrbettzimmern üblich, durch die Überbelegung kam es jetzt dazu, dass die Zimmer maximal belegt wurden und für einige Bewohner*innen nicht einmal mehr ein Bett zur Verfügung stand. Sie mussten zeitweise auf dem Boden schlafen. Auch die Strom- und Warmwasserversorgung konnte nicht dauerhaft für alle sichergestellt werden, bei der Essens- und Leistungsausgabe kam es zu langen Wartezeiten. Nach der Aussage einiger Bewohner*innen sei dieser Zustand kaum auszuhalten. Durch die enge Wohnsituation ohne persönliche Rückzugsräume und Privatsphäre komme es vermehrt zu psychischen Belastungen und Konflikten.

Die Überbelegung ist jedoch nur ein Grund, der für die aktuellen Zustände in der ZUE Münster verantwortlich ist. Hinzu kommt die starke Unterbesetzung des Personals in der ZUE, das durch den Betreuungsverbandes ASB gestellt wird. Unseren Informationen nach gibt es häufige Personalwechsel, die verschiedene Bereiche der Betreuung betreffen. So ist die Sanitätsstation unterbesetzt und dadurch die medizinische Versorgung gefährdet. Außerdem stehen nicht genug Sozialarbeiter*innen zur Verfügung. Unserer Information nach sind vor kürzlichen Kündigungen und der aktuellen Überbelegung noch um die 10 bis 12 Sozialarbeiter*innen in der ZUE beschäftigt gewesen. Schon zu dieser Zeit, als in der ZUE wegen Corona-Maßnahmen nur 300-400 Menschen gelebt hatten, sind einige Aufgaben und die eigentlich im Stellenprofil vorgesehene Rufbereitschaft durch eine zu knappe Besetzung nicht möglich gewesen. Während nun, zu Zeiten der Überbelegung, zwischen 750 und 900 Personen in der ZUE untergebracht sind, hat sich die Zahl der Sozialarbeiter*innen nocheinmal deutlich reduziert. Zudem sind durch die vielen Personalwechsel fast ausschließlich unerfahrene Personen beschäftigt, die mit den Abläufen nicht vertraut sind. Dadurch fällt notwendige Versorgung weg, auf die die Bewohner*innen der ZUE angewiesen sind und auf die sie einen Anspruch hätten. Eine Unterversorung der Bewohner*innen ist unter diesen Umständen vorprogrammiert und muss schnellstmöglich beseitigt werden.

Doch auch wenn mehr Personal und eine bessere Versorgung die Lebensbedingungen der Menschen in der ZUE erheblich verbessern würde und unter den aktuellen Bedingungen unbedingt erforderlich ist, ist in einer Zentrale Unterbringungseinrichtung ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben nicht möglich. Das Bündnis gegen Abschiebungen Münster fordert daher seit Jahren die Schließung aller Lager!

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Zum Tode von Volker Maria Hügel

Nach langer schwerer Krankheit ist unser Weggefährte und Freund Volker Maria Hügel gestorben.
Wir konnten erleben, wie er trotz Rollstuhl, Sauerstoffgerät und vielen Beeinträchtigungen seinen Schwung, seine Energie, seinen Humor und seine Fähigkeit zur scharfen, und manchmal bitterbösen Kritik einsetzte, um auch in den letzten Monaten sich für die Rechte von Geflüchteten stark zu machen.

Wir könnten jetzt aufzählen was er in seinem Leben alles geleistet und auch erreicht hat neben der Gründung der GGUA (Gemeinnützige Gesellschaft zu Unterstützung Asylsuchender e.V.), seinem „Kind“. Er war aktiv im Flüchtlingsrat NRW, im Vorstand von Pro Asyl, in der Härtefallkommission, beim Runden Tisch für ein humanitäres Bleiberecht und vieles mehr. Aber wir lassen es lieber all das zu nennen, weil wir ganz sicher vieles vergessen würden. Diese Zeilen können auch nicht annähernd wiedergeben, wie weit Volkers Engagement reichte.

Deshalb konzentrieren wir uns auf den Bezug von Volker zur Bewegung, zu antirassistischen Gruppen und Initiativen. Wie oft hat er, mit seiner unnachahmlichen Begeisterung, seiner tiefsitzenden Wut und seiner Empathie für Benachteiligt und Unterdrückte, für Minderheiten und gesellschaftlich Deklassierte auf Demonstrationen und Mahnwachen donnernd und laut nach Gerechtigkeit geschrien, wo keine war, gleiche Rechte verlangt, wo diese fehlten, historische Verantwortung eingefordert, wo diese im nationalistischen Taumel untergingen. Volker konnte wie kein zweiter auf Demos reden, ein- und anklagen, ins Bewusstsein rufen und gelegentlich auch ausführlich dozieren. Unvergessen ist sein besonderes Eintreten für die verfolgten Roma. Er war für uns stets ein Partner im Kampf gegen Rassismus, ein kontroverser Beteiligter in Diskussionen und vor allem ein wichtiger Ratgeber um im juristischen Dschungel nicht die Orientierung zu verlieren.

Einig waren wir uns mit Volker nicht immer. Er war ein glasklarer Pragmatiker der, um seine Ziele zu erreichen, mit allen Parteien paktierte, was wir häufig kritisierten. Auch im Umgang mit städtischen Behörden waren wir uns nicht immer einig mit ihm. Das mindert aber in keiner Weise unsere Anerkennung für seine Arbeit und unsere Bewunderung, wie klar und radikal er Positionen vertreten hat.

Außerdem strahle Volker einen wunderbaren Humor aus. Er war ein ausgewiesener Musik- und Filmkenner, er gab die schönen Seiten des Lebens nicht auf. Vor allem aber war er ein großer Menschenfreund und sein Tod bedeutet für uns alle einen großen, schmerzlichen Verlust.

Lieber Volker, die schonungslosen Ansprüche die du an dich selbst und an uns stelltest, können wir kaum erfüllen. Dennoch wollen wir weiter in deinem Sinne gegen Rassismus kämpfen, das Sterben im Mittelmeer stoppen, Abschiebungen verhindern und Verfolgten einen dauerhaften Aufenthalt ermöglichen. Wir werden dich nicht vergessen. Wie könnten wir?

Bündnis gegen Abschiebungen Münster

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Refugees welcome! ALL Refugees are welcome? Institutionellen Rassismus überwinden!

Das Bündnis gegen Abschiebungen Münster und die Initiative Bürger*innenasyl Münster begrüßen die gegenwärtig große Solidarität, die den Geflüchteten aus der Ukraine entgegengebracht wird. Die Aufnahme angesichts des Krieges in der Ukraine ist in gewisser Weise beispiellos. Sie lässt hoffen, dass Menschen auf der Flucht tatsächlich Schutz finden können mit weitaus weniger bürokratischen Hürden, frei gewähltem Wohnort und Zugang zu gesellschaftlichen Partizipationsmöglichkeiten wie Bildung und Arbeit.

Gleichzeitig ist es erschütternd, dass diese Solidarität größtenteils eben nicht denen gilt, die aus anderen Regionen der Welt hierher geflüchtet sind. Diese Menschen werden um so konsequenter in Lager gesteckt, ihrer Grundrechte beraubt und gnadenlos abgeschoben.
Dies zeigt einmal mehr deutlich auf, dass es einen massiven institutionellen Rassismus in der BRD gibt, der Unterschiede zwischen Menschen aufgrund ihrer Herkunft macht. Der Rassismus der Ausländerbehörden, des BAMF und beteiligter staatlicher Institutionen sitzt in vielen Köpfen fest. Darüber hinaus werden Unterschiede aufgrund der kapitalistischen Verwertbarkeit gemacht.
Aus unserer Sicht darf kein Unterschied zwischen Geflüchteten gemacht werden.
Deshalb: Wer jetzt mit offenen Armen ankommende Menschen aus der Ukraine hier empfängt, sollte sich auch gegen die Entrechtung und Abschiebungen anderer Geflüchteter positionieren. Jetzt eine Zweiteilung vorzunehmen in willkommene Geflüchtete und diejenigen, die isoliert und abgeschoben werden sollen, ist gefährlich. Denn dies fördert weiter den Rassismus, der in den letzten Jahren oftmals tödliche Konsequenzen hatte.

Wir setzen uns gerade in der gegenwärtigen Situation weiterhin gegen Lagerunterbringung und besonders gegen Abschiebungen ein. Wir organisieren jetzt erst recht Bürger*innenasyle, um Menschen zu schützen. Gerade jetzt muss das EU-Grenz- und Abschieberegime überwunden werden! Organisieren wir Solidarität von unten!

Bündnis gegen Abschiebungen Münster und Initiative Bürger*innenasyl Münster
28. März 2022

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PM: Heizungsausfall in der ZUE

Wir haben die Informationen erhalten, dass in Teilen der Zentralen Unterbringungseinrichtung in der Yorkkaserne seit dem 18.01.22 die Heizung ausgefallen ist. Dass es aufgrund von Umschlussarbeiten am Fernwärmenetz zeitweise zu Ausfällen der Heizungsanlage in der York-Kaserne kommen würde, war im Voraus bekannt und wurde von den Stadtwerken kommuniziert.
Die Büro- und Beratungsräume der Mitarbeiter*innen in der ZUE wurden daraufhin mit Heizlüftern ausgestattet. Den Bewohner*innen wurden jedoch keine Heizlüfter zur Verfügung gestellt und sie wurden nicht verlegt. Wasserkocher sind auf den Zimmer verboten, Wärmflaschen stehen nicht zur Verfügung. Selbst Räumlichkeiten, um sich aufzuwärmen wurden unserem Kenntnisstand nach nicht zur Verfügung gestellt. Einzig zusätzliche Decken wurden auf Anfrage hin ausgeteilt. In den Räumen sei es z.T nur 10 Grad gewesen.

Nach ca. einer Woche konnten Teile des Defektes behoben werden, sodass in einigen Gebäuden der ZUE die Heizung wieder funktionierten. Laut Bewohner*innen der ZUE sind jedoch immer noch Teile der ZUE, in denen die Bewohner*innen untergebracht sind, nicht beheizt. Dies berichten sowohl Personen, die im Haus für Familien mit Kindern als auch in dem Haus für besonders Schutzbedürftige Personen und kranke Personen untergebracht sind. Für diese Personen dauert die Kälte in ihren Schlaf- und Aufenthaltsräumen schon 2 Wochen an. Es seien Beschwerden vorgetragen worden, die bis jetzt zu keinem Ergebnis geführt hätten. Die meisten der Bewohner*innen halten sich den Großteil des Tages in ihren Zimmern auf, da keine anderen Tätigkeiten zur Verfügung stehen. Aufgrund der betroffenen Häuser ist davon auszugehen, dass auch Babys, alte und kranke Personen betroffen sind.
„Dass die Bewohner*innen nicht gegen die Kälte geschützt werden, sagt viel über die Zustände in der ZUE in Münster aus.“, so Karin Mäufer vom Bündnis gegen Abschiebungen.

Auch ist noch nicht klar, wann Maßnahmen umgesetzt werden und ob diese ausreichen, um alle Bewohner*innen ausreichend vor der Kälte zu schützen. „Wir fordern, dass für alle Bewohner*innen der ZUE umgehend ein warmes Zimmer sichergestellt wird. Warme Aufenthaltsräume, die unseren Informationen nach zugesagt wurden, reichen nicht aus.“, so Mäufer weiter

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Gazo bleibt!

Das Gazo ist berdoht! Ein sozialer und kultureller Freiraum auf öffetnlichem Grund soll verschwinden damit dort Privatinverstor*innen Geld machen können. Das wollen wir nicht einfach so hinnehmen und rufen auch euch auf das Gazo zu unterstützen.
Kommt deshalb am 15.12. um 16 Uhr zur Kundgebung auf den Vorplatz der Halle Münsterland!

Schaut zudem auf deren Homepage, bei Twitter, sowie Instagram vorbei

 

Hier der Aufruf des Gazos:

Liebe Freund:innen, liebe Genoss:innen, liebe Nachbar:innen,

die Zukunft des Münsteraner Gasometers steht auf dem Spiel. Die Vermieter:innen – die Stadtwerke Münster – verlängern unseren Nutzungsvertrag nicht und wir sollen das Gelände auf den 1.1.2022 verlassen. Für die Stadtwerke ist das Gasometergelände eine unwirtschaftliche Altlast, die die Stadtwerke möglichst rentabel loswerden wollen, um als öffentliches Unternehmen ihrer Verantwortung einer soliden Wirtschaftlichkeit nachzukommen. Aber der geplante Verkauf des Geländes heißt auch: Wieder einmal muss ein Wahrzeichen der Stadt, ein selbstverwalteter bzw. kulturell genutzter Ort einem Investorenwettbewerb weichen. Wieder einmal soll öffentliches Eigentum an Privatinvestor:innen verkauft werden. So gestalten private Profitinteressen unsere Stadt und nicht der Bedarf der Bürger*innen. Doch der Gasometer gehört (noch) uns allen!

Wir, das gazo Kollektiv, haben 2021 das Gelände des Gasometers neu belebt. Wir haben Workshops, Konzerte, Kunstperformances, Kneipenabende, Nachbarschaftscafés und vieles mehr organisiert. Kurz: Wir haben endlich wieder Leben in die Bude gebracht. Unsere Vision: Ein Ort, der uns miteinander vernetzt und soziale Nähe, Politische Bildung, Kunst und Kultur in der Stadt erlebbar macht. Ein Ort der vernetzten, nicht-kommerziellen Gemeinsamkeit. Und das von unten und selbstorganisiert. Egal wie viel Kohle du hast.

Wir haben uns bemüht und bemühen uns weiterhin, über eine weitere Nutzung oder Zwischennutzung ins Gespräch zu kommen. In einem weiteren Jahr der Zwischennutzung könnten wir unser Konzept weiter erproben und zeigen, dass unsere Idee nachhaltiger, demokratischer und besser für Münster ist als eine private Kommerzialisierung. Wir stellen uns dem Ausverkauf der Stadt entgegen. Wir gestalten Münster, für Münster.

Wir fordern
-eine Vertragsverlängerung des gazo-Projekts auf dem Gasometergelände für mindestens ein weiteres Jahr
-den langfristigen Erhalt des Geländes als öffentliches und gemeinschaftlich genutztes Eigentum!
Deswegen laden wir euch hiermit zur gazo bleibt Kundgebung ein. Unsere Stadt, unsere Welt, unser Gazo!

Wann?
15.12.2021 16 Uhr

Wo?
Vorplatz der Halle Münsterland

Folgt uns auf Insta:
gazometer_ms

Oder unserer Homepage:
gazometer.space

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04.12.: Versammlungsgesetz NRW Stoppen

Bereits am 8.12. will die NRW-Landesregierung ihr restriktives Versammlungsgesetz durch den Innenausschuss bringen und eine Woche später im Landtag verabschieden. Nach Monaten des Stillstands aufgrund der starken Proteste soll es nun zack-zack gehen. Es ist bis jetzt nicht bekannt, welche Änderungen die Landesregierung noch einbringen will. Wir befürchten nichts Gutes. Deshalb gibt es am 4.12. und 8.12. dezentrale Proteste in NRW: https://www.nrw-versammlungsgesetz-stoppen.de/aktionen/

So auch in Münster. Es ist eine Kundgebung am Samstag, den 04.12 um 13 Uhr vor dem CDU-Büro (Ecke Mauritzstraße/Asche) angemeldet

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Rede auf Fahrraddemo am 27.11.2021

Am 27.11. nahmen ca. 80 Personen an den Kundgebungen und der Fahrraddemo für die Aufnahme der Menschen an der polnisch-belarussischen Grenze und gegen die Lagerunterbringung teil. Im Folgenden könnt ihr unseren Redebeitrag über die aktuelle Situation in der ZUE in Münster nachlesen:

Ich bin vom Bündnis gegen Abschiebeungen hier in Münster und wir setzen uns schon lange kritisch mit Lagern auseinander. So sind wir von Anfang an mit dabei gewesen, auf die miserablen Zustände hier im Lager, in der ZUE Münster, aufmerksam zu machen. Das ist aus unserer Sicht wichtig: Denn hier wird die Migrationspolitik der EU praktisch. Hier können wir konkret vor Augen geführt bekommen, wie die europäische Abschottung an den Grenzen und im Innern, so wie hier, funktioniert.
Wir haben es schon so oft gesagt und sagen jetzt nochmal in aller Deutlichkeit:
Der Lagerkomplex ist eine politische Strategie der Migrationskrontrolle. Es geht bewusst um Isolation und Entrechtung von Geflüchteten, wie die Streichung von Grundrechten auf den Zugang zu Bildung, umfassender medizinischer Versorgung, rechtlicher Beratung, notgedrungener Erwerbsarbeit, Privatsphäre etc..
Mit den Lagern geht es aber vor allem auch um die Errichtung eines effizienteren Abschieberegimes.
Deswegen sind in NRW aber auch in anderen Bundsländern Lager zu einem zentralen Baustein der Landespolitik geworden. Ein Staat, der Lager einrichtet, um Menschen systematisch zu entrechten, hat sich schon lange delegitimiert. Deshalb gehört nicht nur seine Praxis, sondern er selbst angegriffen!

Und was heißt das konkret für die Menschen, die gezwungen sind, hier in der ZUE Münster zu leben?
Wir möchten einige Beispiele aufgreifen, die die Zustände hier greifbarer machen:

Die Bewohner*innenanzahl ist in den letzten Wochen massiv gestiegen, im Moment wohnen hier weit über 400 Personen. Dies bedeutet in verschiedenen Bereichen mehr Stress und Chaos für die Personen mit Wohnverpflichtung in der ZUE:
Die Zimmer werden dadurch wieder voll belegt. Das bedeutet: weniger Privatsphäre, höhere Ansteckungsgefahr, schlechterer Schlaf, weniger Platz.
Und im Lger kommt es durch die hohe Anzahl an Bewohner*innen immer wieder zu langwierigen Wartesituationen: Nach der Aussage einiger Personen kam es zu Wartezeiten bis zu 6 Stunden in der Kälte, um das Geld für die kommenden 2 Wochen abzuholen. Dicht an dicht zwischen einer Abzäunung und ohne entsprechenden Abstand für Stunden warten - für viele Personen ist das eine massive Stresssituation. Können sie dieses Warten vermeiden? Leider nicht, denn sonst wird das Geld auch aufgrund von kurzen Verspätungen von wenigen Minuten nach der Schließung einfach nicht mehr ausgezahlt. Pech.
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