Solidaritätserklärung zur Kundgebung gegen Rassismus

Solidaritätserklärung zur Kundgebung gegen Rassismus

From Münster to Minneapolis: Fight the racist System!
Soli-Erklärung zur Kundgebung „I can’t breathe“

Es Folgt eine Solidaritätserklärung von den Gruppen: Bündnis gegen Abschiebung Münster, Ende  Gelände Münster, No Limit – offener antifaschistischer Treff Münster, Interventionistischer Linke Münster, Seebrücke Münster und Eklat Münster

Nach dem rassistischen Mord an George Floyd rufen mehrere migrantische Organisationen aus Münster zu einer Kundgebung gegen rassistische Zustände und Gewalt für den 6.6 auf.

Mit diesen Zeilen möchten wir uns mit dieser Initiative solidarisieren und ebenfalls zur Beteiligung aufrufen.

Es ist schon der Normalvollzug dieser Gesellschaft, der auf rassistische Mechanismen aufbaut und Rassismus immer wieder hervorbringt.
Das, was aus historischen Gründen in den USA besonders sichtbar ist, ist aber überall Realität. BIPoC (Black, Indigenous, People of Colour) haben tendenziell einen geringeren Anteil an gesellschaftlichem Reichtum, ihre Arbeit wird oft als minderwertig behandelt, sie werden leichter in stärkere Ausbeutungsverhältnisse gezwungen. In ihrem Alltag sind sie mit viel mehr Hürden konfrontiert und Ihre Rechte werden öfter verletz. Die Gewalt dieser Gesellschaft trifft sie viel häufiger und heftiger. Oft auf lebensbedrohende Weise.
All das hat System, weil diese Gesellschaft sich auch über genau diese rassistische Diskriminierung reproduziert.

Dass es so ist, wird gerne verkannt, ist doch Gleichheit und Freiheit die offizielle Devise dieser Gesellschaft. Dass es eine rassistische Aufteilung gibt, wird nicht wahrgenommen: Damit gelten aber diese Verhältnisse als selbstverständlich.

Und da kommt die Polizei ins Spiel mit ihrer Funktion, den status quo oftmals gewaltsam aufrecht zu erhalten. Auch diese Gewalt trifft BIPoC deutlich krasser: Sie werden häufiger kriminalisiert und brutaler behandelt. Strukturell rassistische Praktiken sind im Vorgehen der Polizei tief verankert. Und umgekehrt ist auch die Justiz viel zu oft nicht da, wenn es darum geht, rassistische Straftaten zu verfolgen.
Opfer rassistischer Polizeigewalt gibt es auch in Deutschland: Oury Jalloh, Achidi John, Amad Ahmad, Christy Schwundeck, Laye-Alama Condé, Rooble Muse Warsame, Ousman Sey, Hussam Fadl, William Tonou Mbobda und viele andere. Namen, die den meisten Menschen in Deutschland nichts sagen.

Die Proteste und Riots, die gerade nicht nur in den USA stattfinden, brechen mit diesem Normalzustand – sie nehmen einen Raum ein, der sonst verwehrt bleibt. Sie fordern Gerechtigkeit ein, die sonst ausbleibt und unter diesen Verhältnissen auch nicht möglich ist.

Doch die Reaktion hat nicht auf sich warten lassen: Der hässlichste Teil der privilegierten „Weißen“ und der von ihnen dominierten Institutionen hat ihre Kräfte mobilisiert um ihre Privilegien zu verteidigen. Die Repressionsapparate marschieren zusammen mit suprematistischen Schlägerbanden. Ein großer Teil der anderen Priviligierten schweigt oder schaut weg.
Und auch in Deutschland feiern die neuen Faschist*innen und ihre Fans Trump und seine Schergen.

Wir, Gruppen und Initiativen aus Münster, stellen uns an der Seite der Betroffenen von Rassistischer Gewalt! #BlackLivesMatter

Wir stellen uns an der Seite der Menschen, die gegen das rassistische System aufstehen. Fight the racist System from Below!

Kommt am Samstag zur „Kundgebung gegen Rassismus – I can’t breathe!“:
Wann: 14 Uhr
Wo: Schlossplatz Münster

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