Pressemitteilung zu den Berichten über die Zustände in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Münster

Dem Bündnis gegen Abschiebungen sind die aktuell in der Stadtöffentlichkeit diskutierten  Anschuldigungen gegen die Leitung der ZUE Münster schon seit langem bekannt durch den direkten Kontakt mit Bewohner*innen der ZUE.
„Die Unterbringung von Geflüchteten in Lagern, wie der ZUE, führen konsequenterweise zu  inhumaner Behandlung der Bewohner*innen“, so Karin Mäufer vom Bündnis gegen Abschiebungen. „Die Bezirksregierung Münster hat nun die Beschwerden der Bewohner*innen als falsche Anschuldigungen dargestellt, ohne diese durch ein Gespräch mit den Bewohner*innen aufzuarbeiten. Diese Darstellung ist eine nicht akzeptierbare Delegitimierung dieser Zeugenaussagen. Stattdessen sollten die Vorwürfe ernstgenommen und eine lückelose Aufklärung geleistet werden.“
Aus Sicht des Bündnisses gegen Abschiebungen liegt das Problem neben dem individuellen Fehlverhalten von der Leitung und anderen Mitarbeiter*innen in den Strukturen der Lagerunterbringung. „Lager sind vom Grunde auf darauf ausgerichtet Menschen ihre Rechte und Selbstbestimmung massiv zu begrenzen und sie zu disziplinieren“, so Karin Mäufer.
Die Bewohner*innen dürfen nicht selbst für sich kochen, Kinder gehen nicht in die Schule, Menschen müssen sich über Jahre hinweg Zimmer mit Fremden teilen: Die Unterbringung in Lagern ist menschenunwürdig und inakzeptabel.
Das Bündnis gegen Abschiebungen fordert die Verantwortlichen auf, die Beschwerden der Bewohner*innen ernstzunehmen und dem nachzugehen. Grundsätzlich müssen endlich Lager an der EU-Außengrenze und hier, wie die ZUE, aufgelöst und eine menschenwürdige Unterbringung ermöglicht werden.
Das Bündnis gegen Abschiebungen, die Seebrücke und weitere Akteure laden ein zu einer Fahrraddemo aus der Innenstadt zur ZUE am Samstag, den 27. März um 14:30 Uhr (Start Windhorststraße).


Die Vorwürfe gegen die ZUE und deren Leitung und Mitarbeiter*innen sind in einem Zeitungsartikel der WN (Paywall) erschienen. Die Bezirksregierung dementiert die Vorwürfe als „Flaschmeldung. Die GGUA Flüchtlingshilfe hat zu diesem Thema auch eine Pressemitteilung herausgegeben.

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