+++Pressemitteilung des Bündnisses gegen Abschiebungen Münster am 09.12.2019+++
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegenüber Sinti und Roma
Sozialpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion Rietenberg äußert sich antiziganistisch
Das Bündnis gegen Abschiebungen Münster kritisiert vehement die menschenverachtende Aussage der Sozialpolitischen Sprecherin der Grünen Ratsfraktion, Sylvia Rietenberg, in der letzten Sitzung des Sozialausschusses. In der Debatte um die Zukunft des sogenannten „Landfahrerplatzes“ wird Rietenberg von anwesenden Parteienvertreter*innen wie folgt zitiert: „Es handelt sich bei diesen europäischen Zugewanderten nicht um Franzosen und Engländer, sondern Bulgaren und Rumänen. Oft Sinti und Roma – schwer integrierbare Menschen.“
Marvin Käufer, Pressesprecher des Bündnisses gegen Abschiebungen, zeigt sich fassungslos: „Diskriminierende Zuschreibungen gegenüber Sinti und Roma gehören leider immer noch zum Alltag. Umso entschiedener müssen wir
ihnen entgegen treten“. Das Bündnis gegen Abschiebungen fordert die Sozialpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion, Sylvia Rietenberg, auf, sich öffentlich zu entschuldigen.
Migrant*innen aus Bulgarien und Rumänien leben in Münster meist in menschenunwürdigen Verhältnissen. Sie finden häufig prekäre Arbeit und haben selten Zugang zu staatlicher Unterstützung. Hierbei erleben sie täglich Ausgrenzungen und Anfeindungen. Das Bündnis gegen Abschiebungen solidarisiert sich mit ihnen und fordert die Stadt und den Sozialausschuss auf, ihre Selbstbestimmung und die Achtung ihrer Rechte zu gewährleisten.