Am 29.01. haben wir mit einer Banneraktion am Dortmund-Ems-Kanal auf die Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan aufmerksam gemacht.
Viele Menschen in Deutschland verbinden das Jahr 2020 vor allem mit den globalen Auswirkungen der Corona-Pandemie, doch das Jahr 2020 ist auch ein trauriges Beispiel dafür, wie sich die Lebensrealitäten für Geflüchtete mit einer zunehmend repressiven Asyl- und Flüchtlingspolitik verschlechtern. Während die Anzahl genehmigter Asylanträge in Deutschland seit dem Jahr 2016 stetig sinkt, immer mehr Geflüchtete in Sammellagern unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht werden und die Europäische Union Flüchtlingspolitik zunehmend als Abschottungs- und Abschiebepolitik versteht, setzte das Bundesinnenministerium zum Ende des Jahres 2020 dem Ganzen die Krone auf: Trotz Warnungen zahlreicher NGOs wurden auch während der Corona-Krise Geflüchtete in großer Zahl nach Afghanistan (das nächste Mal am 9. Februar), einem der aktuell gefährlichsten Länder der Welt, abgeschoben. Und als wäre das nicht genug, läuft mit Beginn 2021 in Ermangelung eines Kompromisses zwischen den Innenminister*innen des Bundes und der Länder, der Abschiebestopp nach Syrien aus. Im Klartext heißt das, „Gefährder*innen“ sollen zukünftig wieder in ein Land abgeschoben werden können, in denen ihnen Verfolgung, Folter und Tod drohen. Wir, das Bündnis gegen Abschiebungen Münster, wollen auf diese menschenfeindlichen Entwicklung aufmerksam machen und setzen uns entschlossen dafür ein, dass Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien gestoppt werden! Kein Mensch ist illegal! Alle Abschiebungen stoppen! Bleiberecht überall!