An der grichisch-türkischen Grenze herrscht seit Wochen der Ausnahmezustand. Menschen werden mit extremer Gewalt an der Flucht gehindert und eingesperrt. Im Lager ‚Moria‘ war ein Feuer ausgebrochen, welches wegen der dichten Bebauung nur schwer gelöscht werden konnte. Mehrere Menschen sind in den letzten Wochen an den EU-Grenzen ums Leben gekommen.
Was eigentlich einen Aufschrei auslösen müsste, bewirkt Forderungen nach stärkerem Grenzschutz, die Aufstockung der Gelder von FRONTEX. In der Öffentlichkeit geht das Thema dabei immer weiter unter.
Um die katastrophale Situation wieder sichtbar zu machen wollen wir den Aufruf, sich am 21.03.2020, dem internationalen Tag gegen Rassismus verbreiten, Banner zu malen und überall in den Städten an die Häuser zu hängen. (s.u.).
Zudem rufen wir euch auf Fotos von den Bannern zu machen und uns zukommen zu lassen. So können wir den Protest von den Häuserwenden auch digital verbreiten.
Schickt die Fotos an: gegenabschiebungenms@riseup.net
Solidarität und Zusammenhalt sind in einer Krisenzeit wie dieser notwendiger denn jeh.
Corona stellt alle andere Themen in den Schatten - die humanitäre Katastrophe an der EU-Außengrenze und die Gewalt gegen Menschen auf der Flucht besteht jedoch weiterhin – auch wenn dies kaum mehr Eingang in die mediale Berichterstattung findet. Menschen, die in den vielfach überfüllten Lagern auf Lesbos und Samos festgehalten werden, haben keinen Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung und damit auch keine Chance sich gegen die um sich greifende Corona-Pandemie zu schützen. Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, werden an der europäischen Außengrenze mit Tränengas und Wasserwerfern zurückgedrängt und sind der Gewalt von Grenzbeamten und faschistischen Gruppierungen ausgesetzt. Es darf nicht sein, dass der Schutz von Grenzen wichtiger ist als der Schutz von Menschenleben!
Wenn sich alle darauf einigen können, dass alle Menschen im Falle einer Pandemie das Recht haben, geschützt zu werden, dann müssen sich auch alle darauf einigen können, dass alle Menschen beim Überschreiten der Grenzen und bei der Suche nach Sicherheit ein Recht auf Schutz und Asyl haben.
Am 21.3.2020 ist Int. Tag gegen Rassismus und ihr seid eingeladen euch von der Quarantäne aus bei dieser solidarischen Transpi-Aktion zu beteiligen und mitzumachen.
Was ihr braucht: Stoff oder ein Leintuch, Farben und Pinsel, ein Fenster oder einen Balkon und ein wenig Zeit 😉
Wir rufen dazu auf Solidarität mit Schutzsuchenden an der EU-Außengrenze zu zeigen und am 21.3. die Botschaft von unseren Wohnungen aus auf die Straßen, die Innenhöfe und in die Öffentlichkeit zu tragen. Nicht wegschauen – hinschauen. Zeigt Haltung, bezieht Position und bleibt solidarisch!
Unter dem Hashtag #grenzentöten könnt ihr gerne eure Fotos posten.
Seid kreativ und erfinderisch. Sonst sind hier beispielhaft ein paar Slogans angeführt die verwendet werden können:
• Grenzen töten – sicher Fluchtwege schaffen
• Nein zur Festung Europa
• Solidarität trotz Corona – Refugees welcome!
• Solidarität hier, jetzt und überall – auch für Schutzsuchende in Griechenland!
• Stop violence – open the border
• Say it loud, Say it clear, Refugees are welcome here!
• #wirhabenplatz
• No dirty hands- no dirty deals! EU Türkei Deal stoppen!
• Grenzen auf- Lager evakuieren- Gesunheitsversorgung für ALLE!