Fahrraddemo und Kundgebung: Gegen das System von Ausgrenzung, Abschiebung, Abschottung!

Gegen das System von Ausgrenzung, Abschiebung, Abschottung!

Fahrrad-Demonstration am Samstag, 27. Februar, um 14 Uhr von der Ausländerbehörde am Ludgerikreisel zur Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Münster, Albersloher Weg 450.

Ob auf den griechischen Inseln, auf dem Balkan oder in Münster: Menschen werden unter menschenverachtenden Bedingungen eingesperrt. Sie müssen mitten in Europa weitestgehend entrechtet leben.

Das europäische Grenzregime setzt auf Abschottung, Abschiebung und Ausgrenzung.
Der Zugang zum europäischen Asylrecht wird systematisch verhindert. Ob durch die mittlerweile bewaffnete EU-Grenzagentur Frontex und menschenrechtswidrige Abkommen mit Drittstaaten wie Libyen und der Türkei oder der Existenz von irregulären sowie staatlichen Lagern. Lager dienen als Mittel der Abschreckung, der Ausgrenzung und der Entmutigung. Continue reading

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20.02. Kundgebung: Gedenken heißt Kämpfen!

Ein Jahr ist es schon wieder her, dass in Hanau 9 Menschen bei einem rassistischen Terrorangriff ermodet wurden. Ein Jahr in dem nicht Ansatzweise zu erkenn ist, dass es eine gesellschaftliche Aufarbeitung gibt. Ein Jahr in dem nicht zu erkennen ist, dass von staatlicher Seite Fehler eingestanden werden. Ein Jahr in dem nicht zu erkennen ist, dass potentiell betroffene Menschen in Zukunft besser geschützt sind. Ein Jahr in dem der Anschlag bei vielen wieder in Vergessenheit geraten ist.

Der Odak Kulturverein e.V. ruft deshalb für Samstag, den 20. Februar um 14 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Schlossplatz auf. Wir untersützen den Aufruf und hoffen wir sehen uns auf der Straße!

Facebookveranstaltung: hier klicken
Aufruf von Odak:

In Gedenken an
Gökhan Gültekin
Sedat Gürbüz
Said Nessar Hashemi
Mercedes Kierpacz
Hamza Kurtović
Vili Viorel Păun
Fatih Saraçoğlu
Ferhat Unvar
Kaloyan Velkov

Anlässlich des 1. Jahrestages des rassistischen Attentates in Hanau wollen wir auf die Straße gehen, um den Opfern des Attentates zu gedenken. Der erste Schmerz, der immer noch tief verwurzelt in uns sitzt, hat sich in Wut verwandelt.
Wir sind wütend, weil wir als Betroffene wissen, dass jede*r von uns das nächste Opfer eines rassistischen Anschlags sein kann.
Wir sind wütend, weil dieser Staat mit all seinen rassistischen Institutionen uns nicht davor schützen wird.
Wir sind wütend, weil diese Tatsachen in der Mitte der Gesellschaft und aus staatlicher Seite totgeschwiegen werden.
Aber wir lassen uns nicht einschüchtern und werden keinen Meter weichen!
Wir rufen alle Menschen in Münster dazu auf, sich mit den von Rassismus betroffenen Personen zu solidarisieren, der Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau zu gedenken und unsere Wut mit auf die Straßen zu tragen!

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Banneraktion: #SyriaNotSafe

Am 29.01. haben wir mit einer Banneraktion am Dortmund-Ems-Kanal auf die Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan aufmerksam gemacht.

Viele Menschen in Deutschland verbinden das Jahr 2020 vor allem mit den globalen Auswirkungen der Corona-Pandemie, doch das Jahr 2020 ist auch ein trauriges Beispiel dafür, wie sich die Lebensrealitäten für Geflüchtete mit einer zunehmend repressiven Asyl- und Flüchtlingspolitik verschlechtern. Während die Anzahl genehmigter Asylanträge in Deutschland seit dem Jahr 2016 stetig sinkt, immer mehr Geflüchtete in Sammellagern unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht werden und die Europäische Union Flüchtlingspolitik zunehmend als Abschottungs- und Abschiebepolitik versteht, setzte das Bundesinnenministerium zum Ende des Jahres 2020 dem Ganzen die Krone auf: Trotz Warnungen zahlreicher NGOs wurden auch während der Corona-Krise Geflüchtete in großer Zahl nach Afghanistan (das nächste Mal am 9. Februar), einem der aktuell gefährlichsten Länder der Welt, abgeschoben. Und als wäre das nicht genug, läuft mit Beginn 2021 in Ermangelung eines Kompromisses zwischen den Innenminister*innen des Bundes und der Länder, der Abschiebestopp nach Syrien aus. Im Klartext heißt das, „Gefährder*innen“ sollen zukünftig wieder in ein Land abgeschoben werden können, in denen ihnen Verfolgung, Folter und Tod drohen. Wir, das Bündnis gegen Abschiebungen Münster, wollen auf diese menschenfeindlichen Entwicklung aufmerksam machen und setzen uns entschlossen dafür ein, dass Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien gestoppt werden! Kein Mensch ist illegal! Alle Abschiebungen stoppen! Bleiberecht überall!

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Aktionstag: Aufnahme statt Abschottung

Aufnahme statt Abschottung: Kein Pushback Ist Legal

Aufruf zum europaweiten Aktionstag am 30.01.2021 zusammen mit Seebrücke Münster

Im Sommer brannte Moria, jetzt Lipa.
Am 23.12.2020 ist das Camp Lipa im Nordwesten Bosniens fast vollständig abgebrannt. Mit einem Schlag verloren über 1000 Menschen ihr Dach über dem Kopf und sind somit schutzlos Schnee und Kälte ausgeliefert.
Bereits vor dem Brand war die Lage für geflüchtete Menschen in Bosnien katastrophal: Tausende mussten in Wäldern und Ruinen ausharren.
An der kroatischen Außengrenze zu Bosnien wird Schutzsuchenden mit allen Mitteln der Zugang zur EU verwehrt. Die Grenzpolizei führt Pushbacks durch, bei denen systematisch Gewalt eingesetzt wird. Die deutsche Bundesregierung unterstützt dieses Vorgehen – erst im Dezember wurden dem kroatischen Grenzschutz 20 Fahrzeuge im Wert von 800.000 Euro geschenkt.
Vucjak, Moria, Lipa – die Namen der Camps wechseln, doch was sie zeigen, bleibt gleich: Die EU setzt auf Abschottung um jeden Preis!

Das nehmen wir nicht länger hin! Am 30.01.2021 bündeln wir unsere Kräfte und sagen laut und klar: Wir wollen Aufnahme statt Abschottung! Wir fordern:

1. Sofortiger Stopp der gewaltsamen illegalen Pushbacks an den europäischen Außengrenzen. Das Recht aller Menschen auf Zugang zu einem fairen Asylverfahren in der EU muss endlich eingehalten werden! #KeinPushbackistLegal
2. Die bundesdeutsche Unterstützung für die kroatische Grenzpolizei muss sofort gestoppt werden.
3. Die Bundesregierung muss sofort handeln und die Lager evakuieren. In Deutschland stehen Länder und Kommunen zur Aufnahme bereit. #WirhabenPlatz und fordern #AufnahmeStattAbschottung

Deutschland und die EU müssen endlich Verantwortung übernehmen. Der notdürftige Wiederaufbau von Zelten in Lipa stellt keine Lösung für die Menschen dar. Camps sind keine Lösung. Sie sind Teil des Problems!

Deswegen rufen wir am 30. Januar zu einem europaweiten Aktionstag auf.
In Münster sind wir am 30.01. zwischen 13:30 und 17:00 auf der „Münster bekennt Farbe“-Wiese zur Protestaktion.
1. Wir stellen Zelte und Banner auf um ein Zeichen gegen die menschenunwürdige Abschottungspolitik der EU zu setzen. Kommt dazu und schreibt mit Kreide Botschaften auf die Promenade!
2. Um diese Forderungen nach außen zu tragen, bitten wir euch Banner zu malen. Beispiele für Bannertexte: Kein Pushback ist legal, Fight Fortress Europe, Recht auf Asyl für alle, Stoppt die Unterstützung der kroatischen Grenzpolizei, Evakuiert die Lager, Aufnahme statt Abschottung usw.
Die fertigen Banner könnt ihr dann an eure Balkone oder Fenster hängen und so ein Zeichen gegen die tödliche Abschottungspolitik der EU setzen. Außerdem bitten wir euch Fotos von euren Werken zu machen und diese in den sozialen Medien zu teilen und an foto@seebruecke.org zu senden.

!!! Bitte denkt daran eure Maske (am sichersten sind die FFP2 Masken) zu tragen und haltet Abstand. !!!

Wir bleiben auch mit Mund-Nase-Schutz laut, bis die Außengrenzen der EU kein rechtsfreier Raum mehr sind! Denn #KeinPushbackIstLegal!


Nicht vergessen:
Am Vormittag ist auch der Kreisparteitag der Münsteraner AfD. Das Bündnis Keinen Meter den Nazis wird vor Ort sein und die Kundgebung auf ihrem Instagramkanal streamen

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30.01.2021: Protest gegen AfD-Parteitag

Am Samstag, den 30.01.2021 veranstaltet die lokale AfD ihren Kreisparteitag. Dies wird nicht ohne Protest geschehen. Im kleinen Rahmen vor Ort und über die Instagram-Seite des Kein-Meter-Bündnis werden wir gegen die extrem Rechte Partei und ihre Politik demonstrieren.

Wir schließen uns dem Aufruf an und sagen: „Auch in der Pandemie: Kein Raum der AfD! Protest gegen den Kreisparteitag der AfD in Münster!“

Die AfD Münster will am 30.01.2021 mit einem Kreisparteitag in der Stadthalle Hiltrup in das Wahljahr 2021 starten. Bei dieser Veranstaltung will die extrem rechte Partei mutmaßlich ihre lokalen Kandidat:innen für die Bundestagswahl aufstellen. Kreissprecher Martin Schiller gab sich Anfang des Jahres zuversichtlich und wünschte sich und seinen Kamerad:innen gänzlich unironisch einen Start in ein „gutes neues (Wahl-)Jahr“.

Ein erstaunlicher Optimismus, bedenkt man in welcher Lage sich die AfD seit der letzten Kommunalwahl in Münster befindet: Nach der krachenden Niederlage mit gerade einmal 2,19% der Stimmen, dem damit einhergehenden Verlust eines Ratsmandates, dem Status als Ratsgruppe und dem Auszug aus dem Parteibüro in der Leostraße 16 war die AfD Münster vor allem mit sich selbst beschäftigt. Der parteiinterne Machtkampf zwischen Kreis- und Bezirksverband eskalierte, ehemalige Weggefährten wie der Ex-Ratsherr Richard Mol versuchten, Martin Schiller als Kreissprecher abzusetzen und sich die wenigen verfügbaren Posten zu sichern. Dieser Machtkampf wurde mit harten Bandagen geführt: Es gab gegenseitige Beschuldigungen, Unterlassungserklärungen, Persönlichkeitsdossiers und viel böses Blut. Die dabei an die Öffentlichkeit gelangten Informationen führten zu Ermittlungen gegen Schiller; es steht der Verdacht im Raum, dass er sich bei der eigenen Ratsgruppe angestellt hatte, ohne eine dafür angemessene Gegenleistung zu erbringen. Continue reading

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Grenzkritik: Extraterritoriale Infrastrukturen der Abschottung

Mittwoch 27.01.2021, 20 Uhr: Extraterritoriale Infrastrukturen der Abschottung – Moria als Blaupause für das Europäische Asylsystem

Online Vortrag von Valeria Hänsel auf Digital Radikal

Die griechischen Hotspot-Inseln an der Europäischen Außengrenze in der Ägäis nehmen eine Sonderrolle im Europäischen Asylsystem ein. Auf den Inseln haben sich Sonderrechts-Zonen herausgebildet, in denen Schutzsuchende über Jahre in menschenunwürdigen Lagern festgehalten werden, was einer Verelendungsstrategie gleichkommt. Das Asylsystem, dass als Folge des EU-Türkei Deals entstand, ist seit Jahren dysfunktional, Europäischen Agenturen wie FRONTEX und EASO, die auf dem Papier die Wahrung von Menschenrechten sicherstellen sollen, sind tief in die Rechtsverletzungen verstrickt. Die Europäische Kommission drückt jedoch beide Augen zu hält eisern am Hotspot-Prinzip fest. Nachdem das Lager Moria im September vollständig abbrannte, wurde in rasantem Tempo ein neues Lager errichtet, in dem die Zustände noch katastrophaler sind als zuvor. Der Vortrag beschreibt die Entwicklungen auf den griechischen Inseln seit Einführung des EU-Türkei-Deals und zeigt daran aktuelle Tendenzen der Europäischen Migrationsmanagement-Strategie auf.

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Der Vortrag findet auf Englisch im Rahmen der Vortragsreihe Grenzkritik statt. Die Vortragsreihe wird organisiert von der Seebrücke Münster, dem Bündnis gegen Abschiebungen und dem AK Zu Recht Münster.

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Unser Redebeitrag bei der Kundgebung vor der ZUE

Am 22.12 fanden sich erneut Menschen vor der Zentralen Unterbringungseinheit am Albersloher Weg in Münster ein um sich mit den Bewohner*innen des Lagers solidarisch zu erklären.
Unseren Redebeitrag gibt es hier zum Nachlesen:

Im vorweihnachtlichen Fernsehprogramm, ehe die alljährlichen Blockbuster und langen Filmabende beginnen, zeigen einige Nachrichtensendungen noch die Bilder, die jenen Science-Fiction-Thrillern und Katastrophenfilmen entnommen scheinen: Braune Brühe läuft beständig in zerlumpte Zelte, die keinen Boden haben, überschwemmt die kleinen Sandsäckchen, die sich die Bewohner*innen des von der Welt verratenen Camps organisieren konnten – und die ihnen doch keinen Schutz bieten. Kalter Wind und Regen nehmen zu, es kommt der Winter, in dem in den letzten Jahren in griechischen Lagern wie Moria dutzende Todesfälle, Suizidversuche und verzweifelte Hungerstreiks bestätigt wurden. In Kara Tepe, dem Nachfolgelager von Moria, in dem inzwischen siebeneinhalb Tausend Menschen verelenden, berichtet SOS-Kinderdörfer vom Ausgeliefertsein der Allerjüngsten: Babys werden nachts in durchnässten Zelten von Ratten gebissen. Vor wenigen Tagen wurde ein dreijähriges Mädchen bewusstlos und blutend in den Waschräumen aufgefunden, mutmaßlich vergewaltigt.

Zumindest die Bilder sind politisch gewollt, denn jedes Zeugnis von Matsch, Elend und Schlimmerem sendet ein Signal: Die Migration nach Europa ist ein Alptraum. Und so werden all die Verletzungen und Katastrophen mutwillig in Kauf genommen. Auf einem Kontinent, der sich die Verteidigung von Menschenrechten und Freiheit auf die Fahnen schreibt. Der allerdings zugleich, im Kontext seiner sogenannten Flüchtlingspolitik, ein internationales System von Lagern etabliert hat, wo Gewalt einen konstitutiven Sinn erfüllt. Continue reading

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Mahnwache am 22.12.2020: Gegen Abschiebungen und Lagerunterbringung – für ein Bleiberecht für alle

Mahnwache am Dienstag 22.12. vor der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Münster, Albersloher Weg 450.

Zum Ende des Jahres wollen wir erneut vor der ZUE in Münster unsere Solidarität mit den Bewohner*innen des Lagers ausdrücken. Gerade während der Corona-Pandemie ist erneut deutlich geworden, wer die Menschen sind, die am unmittelbarsten und schwersten von Freiheitseinschränkungen betroffen sind. Es darf nicht vergessen werden, dass einige Menschen in unserer Gesellschaft sich in einem permanenten Zustand der Entrechtung und Freiheitsberaubung befinden. Geflüchtete genießen in Deutschland nicht einmal einen Bruchteil der Rechte und Freiheiten, die die sie umgebende Mehrheitsgesellschaft für sich reklamieren kann.

Während das öffentliche Leben weiter eingeschränkt wird und soziale Kontakte weitestgehend vermieden werden sollen, leben viele geflüchtete Menschen in Lagern mit anderen zusammen in einem Zimmer. Neben der sowieso angespannten Gesamtlage sehen sich viele geflüchtete Menschen drohenden Abschiebungen gegenüber. Zuletzt wurden wieder Abschiebungen nach Afghanistan aufgenommen. Abschiebungen in Mitten einer weltweiten Pandemie. Abschiebungen in ein unsicheres Land in dem es andauernd terroristische Anschläge gibt.

Wir wollen und können diese menschenunwürdige und repressive Praxis der Abschiebungen nicht länger hinnehmen und wollen unsere Solidarität mit Geflüchteten, gerade in dieser schwierigen Zeit, auf die Straße tragen. Da es um die Solidarisierung mit den Geflüchteten geht, bitten wir auf Partei- oder gruppenspezifische Fahnen und Banner von Parteien und Gruppen zu verzichten!

Unsere Solidarität gegen ihre Entrechtungs- und Abschiebungspolitik! Stoppt Abschiebungen jetzt! Schließt die Lager! Bleiberecht für alle!

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„Sieg-Heil“-Rufe im Studierendenwohnheim

Wir, als Bündnis gegen Abschiebungen, sind entrüstet und schockiert über den Vorfall der „Sieg-Heil“-Rufe beim Studierendenwohnheim in Münster. Wir sprechen der Person, die sich dafür eingesetzt hat, diese Äußerungen strafrechtlich zu verfolgen sowie allen Personen, die durch solch rassistische und menschenfeindliche Parolen angegriffen werden, unsere volle Solidarität aus. Gleichzeitig verurteilen wir zutiefst den Umgang der Polizei und des Studierendenwerks, die das Auftauchen rechtsextremer Parolen bagatellisieren und die Betroffenen nicht ernstnehmen. Dieser Vorfall zeugt erneut von der Verankerung eines institutionellen Rassismuses in unser Gesellschaft, in der rechtsextreme Übergriffe kleingeredet und unter den Teppich gekehrt werden. Institutionen, die vorgeben im Sinne der Studierendenschaft zu handeln, müssen sich endlich auch in der Praxis zu antirassistischer und antifaschistischer Arbeit bekennen! Nur so kann es gelingen, eine Gesellschaft zu schaffen, in der diskriminierendes und faschistisches Gedankengut keinen Platz mehr hat!

Für mehr Infos schaut euch das Video von der Person an, die von dem Vorfall und dem darauffolgenden Kontakt zu Polizei und Studi-Werk berichtet: https://youtu.be/yq7rQiii8LA

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Rede beim (virtuellen) alternativen Volkstrauertag 2020

Auch in diesem Jahr beteiligten wir uns am alternativen Volkstrauertag. Das Gedenken an die Zwangsarbteiter*innen aus Hiltrup fand zum Teil online statt, so auch unsere Rede.
Diese könnt ihr bei MünsterTube ansehen, oder hier nachlesen:

Die Thematik Gesundheitsversorgung im Bereich Flucht und Asyl ist nicht erst seit der Covid-19 Pandemie zu wenig beachtet. Schon lange klagen geflüchtete Menschen über mangelnde Gesundheitsversorgung, besonders in zentralen Massenunterkünften, in Lagern. Auch in Münster steht eine solche „Unterkunft“. Die vom Land NRW betriebene Zentrale Unterbringungseinheit, kurz ZUE, am Albersloher Weg. Ein mit Stacheldraht eingezäuntes Kasernengelände.
Schon früh berichteten Bewohner*innen von langen Wartezeiten, wenn sie eine der wenigen medizinischen Sprechstunden in Anspruch nehmen wollten. Doch auch wenn sie eine der begehrten Plätze bekommen haben, sieht die Behandlung oft so aus, dass es rein darum geht, die Symptome zu lindern. Bei Zahnschmerzen werden z.B. einfach Schmerzmittel verschrieben, anstatt der Ursache auf den Grund zu gehen.
Und auch eine psychologische Begleitung von Geflüchteten, die von ihren Erlebnissen traumatisiert sind, wird zu meist nicht gewährleistet. Im Gegenteil: Die Situation in den Massenunterkünften sind für viele mehr als belastend.

Die Covid-19 Pandemie verschlimmerte die Situation. Die Maßnahmen bedeuteten in vielen Städten eine hermetische Abriegelung der Unterkünfte. Keine Person raus und keine Person rein. Gruppen- und Gemeinschaftsräume wurden gesperrt, Angebote gestrichen. Für viele hießt das nur warten. Warten ohne Ablenkung. Warten ohne Freiraum. Warten auf das Ungewisse.

Zeitgleich lief auf allen Kanälen zurecht die Forderung, dass die Abstandsregeln einhalten werden sollen. Aber wie willst du in einer in einem Mehrbettzimmer Abstandsregeln einhalten? Es wird gefordert Kontakte einzuschränken. Wie, wenn du in einer Massenunterkunft leben musst.
Großveranstaltungen meiden? Der reine Zynismus! In der ZUE ist jeden Tag Großveranstaltung, es handelt sich um eine staatlich erzwungene Menschenansammlung, obwohl es in den leerstehenden Hotels und Jugendherbergen genügend Platz gab.
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