Regelmäßige Mahnwachen: Gegen Abschiebungen und Lagerunterbringung – für ein Bleiberecht für alle!

Mahnwachen an den Dienstagen 24.11., 08.12. und 22.12. vor der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Münster, Albersloher Weg 450
 
Gerade während der Corona-Pandemie ist erneut deutlich geworden, wer die Menschen sind, die am unmittelbarsten und schwersten von Freiheitseinschränkungen betroffen sind. Es darf nicht vergessen werden, dass einige Menschen in unserer Gesellschaft sich in einem permanenten Zustand der Entrechtung und Freiheitsberaubung befinden. Geflüchtete genießen in Deutschland nicht einmal einen Bruchteil der Rechte und Freiheiten, die die sie umgebende Mehrheitsgesellschaft für sich reklamieren kann.
 
Während die staatlichen Behörden im Zuge des ersten Lockdowns die Unterbringungseinrichtungen für Geflüchtete konsequent abgeriegelt haben, wurden ab dem Ende des Lockdowns im Juni Geflüchtete wieder konsequent abgeschoben. Diese Abschiebungen finden aufgrund der zunehmenden Konzentrierung von Geflüchteten in Sammelunterkünften, wie hier in Münster in der ZUE, unter Ausschluss der Öffentlichkeit und mit steigender Frequenz statt. Besonders hohe Polizeipräsenz und viele Abschiebungen gab es dienstags während den Leistungsausgaben, auf die alle Menschen im Lager angewiesen sind. Einige Personen wurden bis zu ihrer Abschiebung zunächst in Abschiebehaft genommen.
 
Wir wollen und können diese menschenunwürdige und repressive Praxis der Abschiebungen nicht länger hinnehmen und wollen unsere Solidarität mit Geflüchteten, gerade in dieser schwierigen Zeit, auf die Straße tragen.
 
Am 10.11. waren wir bereits vor der ZUE und haben gezeigt, dass diese Praxis nicht unbemerkt und ohne unseren Widerspruch bleibt. Doch damit nicht genug. Auch für die nächsten Auszahltage rufen wir zu Mahnwachen vor der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE, Albersloher Weg 450, Gremmendorf) auf: Dienstag 24.11., 08.12. und 22.12. ab 10:30 Uhr.
 
Unsere Solidarität gegen ihre Entrechtungs- und Abschiebungspolitik! Stoppt Abschiebungen jetzt! Schließt die Lager! Bleiberecht für alle!
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Aufruf: Mahnwache gegen Abschiebungen am 10.11.2020

Di, 10.11.2020, 10:00 Uhr
Ort: ZUE Münster, Albersloher Weg 450

Wir befinden uns weiterhin in der Krise. Der erneute Lockdown macht deutlich, dass wir noch für einige Zeit mit gewissen Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie leben müssen. Doch darin müssen wir auch handlungsfähig bleiben.

Gerade während der Corona-Pandemie ist erneut deutlich geworden, wer die Menschen sind, die am unmittelbarsten und schwersten von Freiheitseinschränkungen betroffen sind. Es darf nicht vergessen werden, dass einige Menschen in unserer Gesellschaft sich in einem permanenten Zustand der Entrechtung und Freiheitsberaubung befinden. Geflüchtete genießen in Deutschland nicht einmal einen Bruchteil der Rechte und Freiheiten, die die sie umgebende Mehrheitsgesellschaft für sich reklamieren kann.

Während die staatlichen Behörden im Zuge des ersten Lockdowns die Unterbringungseinrichtungen für Geflüchtete konsequent abgeriegelt haben, wurden ab dem Ende des Lockdowns im Juni Geflüchtete wieder konsequent abgeschoben. Diese Abschiebungen finden aufgrund der zunehmenden Konzentrierung von Geflüchteten in Sammelunterkünften, wie hier in Münster in der ZUE, unter Ausschluss der Öffentlichkeit und mit steigender Frequenz statt. Es entsteht der Eindruck, dass in den letzten Wochen vor der Verkündung des zweiten Lockdowns nochmals möglichst viele Menschen aus dem Lager in Münster abgeschoben werden sollten. Besonders hohe Polizeipräsenz und viele Abschiebungen gab es während den Leistungsausgaben, auf die alle Menschen im Lager angewiesen sind. Einige Personen wurden bis zu ihrer Abschiebung zunächst in Abschiebehaft genommen.

Wir wollen und können diese menschenunwürdige und repressive Praxis der Abschiebungen nicht länger hinnehmen und wollen unsere Solidarität mit Geflüchteten, gerade in dieser schwierigen Zeit, auf die Straße tragen.

Darum rufen wir für Dienstag, den 10. November, ab 10 Uhr zu einer Mahnwache vor der Zentralen Unterbringungseinrichtung, Albersloher Weg 450 (Gremmendorf) auf. Unsere Solidarität gegen ihre Entrechtungs- und Abschiebungspolitik! Stoppt Abschiebungen jetzt! Bleiberecht für alle!

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Demo: Moria brennt! – Zusammenfassung und Redebeitrag

Abschlusskundgebung auf dem Prinzipalmarkt

Nach der erschreckenden Nachricht über den Brand in dem grichischen Lager für Geflüchtete versammelten sich am Mittwoch, den 09.09 bis zu 900 Menschen in der Innenstadt von Münster um für die sofortige Evakuierung des Lagers und eine radikale Kehrtwende der europäischen Asylpolitik zu demonstrieren.

Auf der Startkundgebung vor dem Bahnhof, sowie auf der Abschlusskundgebung auf dem Prinzipalmarkt wurde in mehreren Reden betont, dass es sich bei dem Brand in Moria nicht um ein alleinstehendes erschütterndes Ereignis handelt. Es ist die Konsequenz einer langanhaltenden europäischen Politik der Abschottung, Verantwortungsweitergabe und Katigorisierung nach Menschen mit und ohne Anspruch auf eine menschenwürdige Behandlung. Schon seit jahren wird die Schließung der Lager an den EU-Außengrenzen gefordert und auch schon vor dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie in Europa drängen verschiedenste politische Akteure auf die Evakuierung Morias.

Zwischen den beiden Kundgebungen zog der Demonstrationszug laut und kraftvoll durch die Innenstadt. Dabei schlossen sich spontan einige Passant*innen an. In kürzister Zeit haben sich so schlussendlich knapp 900 Menschen zusammengeschlossen ihre Solidarität mit den geflüchteten Menschen auszudrücken und den Verantwortlichen zu zeigen, dass ein „Weiter so“ nicht hinnehmbar ist!

Die mitgebrachten Schlider wurden vor dem Rathaus abgelegt

Auch wir haben auf der Abschlusskundgebung mit einer Rede unsere Sicht und Analyse der Geschehnisse dargelegt. Diese könnt ihr nun hier nachlesen:

Trauer und Entsetzen, das Gefühl von Hilflosigkeit – und purer Wut!

Als fühlende Menschen sind wir tief traurig angesichts einer solchen Flammenhölle, die tausenden entrechteten Menschen die allerletzten Ressourcen nimmt, ihnen höchstens noch das nackte Leben lässt. Wir sind auch entsetzt, dass sich solch ein Unheil im Jahr 2020 im vermeintlich aufgeklärten Europa ereignen kann. Schon hören wir die ersten Stimmen aus der großen Politik: So etwas dürfe sich nie wiederholen. Dies sei die letzte Warnung gewesen, um zu einer – verzeiht, wenn ich kotze – „humanitären Flüchtlingspolitik“ überzugehen. Diese betäubenden Parolen hören wir seit endlosen Jahren.

Und wenn sich dann kurz das Gefühl einstellt, dass die Kämpfe, mit denen wir diese himmelschreiende, todbringende Ungerechtigkeit immer wieder beantwortet haben, dass diese Kämpfe zu nichts führen – gerade dann ist es notwendig, dass wir uns neu austauschen, dass wir uns gegenseitig versichern, vor allem auch von Münster aus kein Recht auf Resignation zu haben. Das wäre der einfache Ausweg – uns aber führt das Gefühl von Hilflosigkeit geradewegs zu jener tiefsitzenden Wut, die die Verhältnisse nicht weiter hinnimmt.
Und genau weil wir die Verhältnisse in der Tiefe hinterfragen, ist dies keine blinde Wut. Im Gegenteil, wir versuchen immer wieder neu zu verstehen, wie die Zahnräder der Entrechtung ineinander greifen. Dabei gehen wir vor allem auch über teils kritische aber am Ende dem Mythos Europa verfallene Analysen hinaus. „Das Feuer ist eine Tragödie und trifft die Schwächsten“, titeln bereits die großen Zeitungen und fordern neue Finanz- und Kontingentangebote durch die  Bundesregierung. Dies ist zwar gut gemeint, hält aber am Ende den paternalistischen und neoliberalen Standortnationalismus unserer Zeit aufrecht. Denn erstens ist Moria keine „Tragödie“, kein tragischer Schicksalsschlag, sondern politisch provoziert und menschengemacht. Und zweitens ist die Bundesrepublik der wirtschaftliche und programmatische Motor der EU. Symbolische Hilfsangebote verbieten sich; universale Verantwortungsübernahme für das ungezählte Leid müsste das Gebot der Stunde sein.
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Demo: Moria brennt! ALLE Lager evakuieren! JETZT!

Kommt zur kurzfristig angemeldeten Demo: Moria brennt! ALLE Lager evakuieren! JETZT!
Heute, 09.09. | 18.30 Uhr | Windhorststraße/Hauptbahnhof

Aufruf:

Jetzt brennt’s.
Das Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist heute Nacht abgebrannt.
Es ist eine angekündigte Katastrophe – es war nur eine Frage der Zeit.

Die katastrophale Situation in Moria ist seit langem bekannt: In dem Lager, das ursprünglich für 3000 Personen ausgelegt ist, lebten bis gestern Abend mehr als 13.000 Menschen.
In Zeiten der Corona-Pandemie mussten Tausende in Zelten oder im Freien schlafen, es gab nicht genügend sanitäre Anlagen, für Nahrung mussten die Menschen oft stundenlang anstehen. Abstand halten, sich vor dem Virus schützen, war in dieser Situation nicht möglich.

Letzte Woche war es so weit: Corona kam in Moria an und verbreitete sich schnell. Statt die Menschen zu evakuieren, wurde beschlossen, Corona einzuzäunen und zum geschlossenen Camp zumachen. Die Menschen sollten zusammen mit der Seuche eingesperrt werden.
Und jetzt: Brennt es.

Es ist auch egal, was die unmittelbare Ursache des Brandes ist.
Die Verantwortung ist klar: Dieser Brand ist Folge der rassistischen Politik der Abschottung und Einsperrung der EU-Staaten, die das Sterben von Menschen als Mittel in Kauf nehmen.

Gleichzeitig haben sich in den vergangenen Jahren über 170 Städte und Kommunen allein in Deutschland zum Sicheren Hafen erklärt; Mission Lifeline hat im März angeboten, die Menschen aus Moria mit Charterflügen zu evakuieren – doch auch dieser Einsatz wird von Seehofer & Co. blockiert.

ALLE Lager evakuieren! JETZT!
Schafft die Festung Europa ab!

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Solidarität mit Hagen Kopp – Bürger*innenasyl ist kein Verbrechen

16. Juli in Alzenau: Prozess wegen Aufruf zu Bürger*innenAsyl

Solidarität statt Abschiebung!
Aktivist aus Hanau wegen „Öffentlicher Aufforderung zu Straftaten“ angeklagt

Für Donnerstag, den 16. Juli 2020, ist ein Gerichtsverfahren gegen den Hanauer „kein mensch ist illegal“-Aktivisten Hagen Kopp angesetzt. Der Vorwurf: „Öffentliche Aufforderung zu Straftaten“.
Der Hintergrund: Hagen Kopp steht mit seinem Namen im Impressum der Webseite der ‚Aktion Bürger*innenasyl‘

„Schütze Menschen vor Abschiebung – Mach mit.“ Unter diesem Motte wirbt die bundesweite Kampagne auf der Webseite für praktische Solidarität mit Menschen, die in „Armut, Verfolgung oder gar Krieg“ abgeschoben werden sollen….

Hier ein wörtliches Zitat aus dem Strafbefehl des Amtsgericht Alzenau:
„Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg legt Ihnen folgenden Sachverhalt zur Last: Am 19.07.2019 riefen Sie auf der Internetseite www.aktionbuergerinnenasyl.de auf ´von Abschiebung bedrohten Menschen BürgerInnenasyl zu gewähren und sie auch notfalls in ihren Wohnungen zu verstecken`. Sie werden daher beschuldigt, öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreitung von Schriften zu einer rechtswidrigen Tat aufgefordert zu haben. Sie nahmen dabei in Kauf, dass Ihre Aufforderung ernst genommen wird.“

Wir sagen: Dieser Kriminalisierungsversuch ist ein Grund mehr, das Bürger*innenasyl zu unterstützen und jede Form seiner Kriminalisierung und Repression gegen diejenigen die sich hier engagieren, entschieden zurückzuweisen!
Denn: Das BAsyl ist praktische und notwendige Solidarität!

Deswegen werden wir als Bündnis gegen Abschiebungen Münster uns für das Bürger*innenasyl weiterhin öffentlich stark machen!
#StopDeportation #FightRacism

Hier noch ein Artikel zur Sache

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Redebeitrag auf Fahrraddemo „Es ist Corona und ihr schiebt ab!?“

Am Samstag, den 04.07.2020 folgten ca. 100 Menschen dem Aufruf vom Bürger*innenasyl Münster, Seebrücke Münster, Münster Stadt der Zuflucht und uns sich an zwei Kundgebungen und einer Fahrraddemo gegen die Wiederaufnahme von Abschiebungen zu beteiligen.

Auf der zweiten Kundgebung vor der Zentralen Unterbringungseinheit am Albersloher Weg beteiligten wir uns mit einem Redebeitrag, den ihr hier nachlesen könnt:

Ausnahmezustand.
Im Zuge der aktuellen Ereignisse spricht Sven-Georg Adenauer, Landrat des Kreises Gütersloh, von einem „Ausnahmezustand, den es so noch nie gegeben hat“. Auch von Seiten der Wissenschaft wird der Begriff des Ausnahmezustands in Debattenbeiträgen zurzeit mehr oder weniger differenziert eingeworfen. Und noch in der vergangenen Woche veröffentlichte die SZ eine Reportage über den „Alltag im Ausnahmezustand“, während andere Leitmedien ihre Dossiers zum Thema der COVID-19-Pandemie unter demselben Schlagwort zusammenfassen.
Was hier oft verkürzt als „Corona-Ausnahmezustand“ geframet wird, birgt in sich eine problematische Tradition politischer Praxis, die wir hinterfragen sollten. Natürlich kommen wir heute in erster Linie mit einer Kritik an der deutschen Asylpolitik und klagen die inhumanen Zustände an, denen Geflüchtete in Sammeleinrichtungen wie der ZUE Münster ausgesetzt sind.
Aber zugleich versuchen wir, die Logik des zugrundeliegenden politischen Programms zu verstehen, nach dem hier Grenzen verschoben werden – nach dem nämlich die Pandemie benutzt wird, um weitgehend unter dem Radar die Aushöhlung von Grundrechten voranzutreiben. Denn entsprechend dem klassischen Verständnis des Ausnahmezustands können in der abgeschirmten Blackbox ZUE außerordentliche Maßnahmen getestet werden, die den gewöhnlichen Rechtsrahmen schrittweise unterlaufen.
So scheint die demokratische Grundordnung für Flüchtende in Teilen nicht zu gelten: Das sonst hochgehaltene Gesundheitsgebot des social distancing erweist plötzlich als Prinzip des gesellschaftlichen Ausschlusses, da es vornehmlich Menschen mit einem EU-Pass schützen kann. Derselbe Schutz, dasselbe Recht auf Gesundheit wird den Menschen hinter diesen Mauern vorenthalten: Nach nationalstaatlichen Kriterien aussortiert, werden sie hier sich selbst und ggf. dem Ausbruch der Krankheit überlassen. Abstandsregeln befolgen? In einem solchen Lager leider Fehlanzeige. Die eigene Wohnung nicht verlassen? Wie denn, wenn es keine Wohnung, kein sicheres Zuhause mehr gibt? Großveranstaltungen meiden? Der reine Zynismus! In der ZUE ist jeden Tag Großveranstaltung, es handelt sich um die staatlich erzwungene Inkarnation der Menschenansammlung, die den Hygienebestimmungen desselben Staates diametral widerspricht. Continue reading

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Es ist Corona und ihr schiebt ab?! – Fahrraddemo, 4. Juli 2020, 14:00

Aufruf von der Initiative Bürger*innenasyl Münster, Bündnis gegen Abschiebungen Münster, Münster Stadt der Zuflucht und Seebrücke Münster:

Es ist Corona und ihr schiebt ab?!

Für einen sofortigen Abschiebestopp! #LeaveNoOneBehind

+++ Fahrraddemo Münster am Samstag, 4. Juli 2020, 14:00 bis 17:00 Uhr, vom Ludgeriplatz zur ZUE am Albersloher Weg 450 in Münster +++

Seit dem 15. Juni gelten für EU-Länder keine Reisebeschränkungen mehr. Trotz der drastischen Maßnahmen während der Corona-Pandemie, die weiterhin die Welt in Atem hält, ist man nun in der Asylpolitik zu einem schnellen »business as usual« zurückgekehrt: Innereuropäische Dublin-Abschiebungen finden nun wieder statt, in Kürze auch in Herkunftsländer – obwohl für einen wirklichen Schutz von Geflüchteten niemand garantieren kann.
Manche Länder, besonders im globalen Süden, stehen erst am Beginn einer möglichen Ausbreitung des Corona-Virus. Besonders problematisch ist die Lage im Fall der Ausbreitung der Pandemie in den Ländern Afghanistan, Somalia, Bangladesch, DR Kongo, Eritrea und Syrien. Im Iran und Nordmazedonien droht je eine zweite und größere Infektionswelle. Und dennoch besteht der politische Wille, verstärkt wieder Abschiebungen zu organisieren, auch um in der BAMF-Jahresstatistik Ende 2020 keinen signifikanten Rückgang von Abschiebungen verzeichnen zu müssen. Continue reading

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Interview bei Radio Q

Für die dritte Ausgabe der Sendung „unhinterfragt“ von Radio Q haben wir im Interview über die Situation von Geflüchteten in der ZUE Münster gesprochen.

Radio Q unhinterfragt – Ausgabe 3: Die Situation von Geflüchteten

Evacuate Moria, open borders now, leave no one behind: An vielen Stellen in Münster sind derzeit Forderungen zu sehen, die die Situation von Geflüchteten betreffen. Das haben wir als Anlass genommen, um uns mit der aktuellen Lage genauer zu beschäftigen: Wie sieht die Lage in den griechischen Geflüchtetenlagern aus? Was unternimmt die Politik dagegen? Unter welchen Bedingungen leben Asylbewerber*innen momentan hier in den Münsteraner Aufnahmeunterkünften? Was fordern Initiativen? Und am allerwichtigsten: Was sagen Geflüchtete selbst?

Die ganze Sendung zum Nachhören findet ihr hier: https://www.radioq.de/2020/06/die-aktuelle-situation-von-gefluechteten/

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Redebeitrag auf der unteilbar-Kundgebung

Am Sonntag, den 14.06. demonstrierten ca. 200 Menschen auf zwei aufeinanderfolgenden Kundgebungen unter dem Motto „Unteilbar! So geht solidarsiche!“

Auch wir beteiligten uns mit einem Redebeitrag zur Wiederaufnahme von Abschiebungen:

Alle reden von der Rückkehr zur Normalität.
Nach Monaten der Einschränkungen, unter denen wir mit Corona zu leben hatten, soll durch schrittweise Lockerungen wieder zur Normalität zurückgekehrt werden. Doch von welcher  Normalität wird hier eigentlich geredet? Eine Normalität, in der Geflüchtete nach wie vor um ihre Menschenwürde und um ihr Überleben kämpfen müssen. Eine Normalität in der Rassismus alltäglich ist. Eine Normalität, in denen Geflüchtete in Lagern untergebracht und ihnen essentielle soziale Rechte abgesprochen werden. Eine Normalität, in der Menschen in Länder abgeschoben werden, in denen ihnen Armut, Krieg und Verfolgung drohen. Wenn das die Normalität ist, von der wir sprechen, dann wünsche ich mir keine Rückkehr zur Normalität.

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Solidaritätserklärung zur Kundgebung gegen Rassismus

Solidaritätserklärung zur Kundgebung gegen Rassismus

From Münster to Minneapolis: Fight the racist System!
Soli-Erklärung zur Kundgebung „I can’t breathe“

Es Folgt eine Solidaritätserklärung von den Gruppen: Bündnis gegen Abschiebung Münster, Ende  Gelände Münster, No Limit – offener antifaschistischer Treff Münster, Interventionistischer Linke Münster, Seebrücke Münster und Eklat Münster

Nach dem rassistischen Mord an George Floyd rufen mehrere migrantische Organisationen aus Münster zu einer Kundgebung gegen rassistische Zustände und Gewalt für den 6.6 auf.

Mit diesen Zeilen möchten wir uns mit dieser Initiative solidarisieren und ebenfalls zur Beteiligung aufrufen.

Es ist schon der Normalvollzug dieser Gesellschaft, der auf rassistische Mechanismen aufbaut und Rassismus immer wieder hervorbringt.
Das, was aus historischen Gründen in den USA besonders sichtbar ist, ist aber überall Realität. BIPoC (Black, Indigenous, People of Colour) haben tendenziell einen geringeren Anteil an gesellschaftlichem Reichtum, ihre Arbeit wird oft als minderwertig behandelt, sie werden leichter in stärkere Ausbeutungsverhältnisse gezwungen. In ihrem Alltag sind sie mit viel mehr Hürden konfrontiert und Ihre Rechte werden öfter verletz. Die Gewalt dieser Gesellschaft trifft sie viel häufiger und heftiger. Oft auf lebensbedrohende Weise.
All das hat System, weil diese Gesellschaft sich auch über genau diese rassistische Diskriminierung reproduziert.

Dass es so ist, wird gerne verkannt, ist doch Gleichheit und Freiheit die offizielle Devise dieser Gesellschaft. Dass es eine rassistische Aufteilung gibt, wird nicht wahrgenommen: Damit gelten aber diese Verhältnisse als selbstverständlich. Continue reading

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